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Verdant Brewing - Der größte Hype aus UK

Text: Deniz Jaspersen

Die Grafschaft Cornwall liegt südwestlich von London am äußersten Zipfel Englands. Verglichen mit dem Rest des Landes herrscht hier ein eher maritimes Klima. So findet man neben rauen Steilküsten auch Badestrände, wo man dank des Golfstroms tatsächlich gerne ins Wasser geht. Die kleine Hafenstadt Falmouth ist ein pittoresker Ort mit etwa 20.000 Einwohnern, in dem auf den ersten Blick alles klassisch englisch anmutet. Kleine Häuser und enge Gassen eingebettet in satte grüne Hügel - und die Nordsee. Zwischendurch sieht man aber immer wieder Palmen, die der Idylle einen Hauch von Mittelmeer verleihen. Die Region ist allerdings nicht nur berühmt für ihren Stargazy Pie (eine gewöhnungsbedürftig anmutende Sardinentarte), sondern auch Heimat einer der spannendsten Brauereien Europas: Verdant Brewery.  

Deren Gründer Adam Roberston und James Heffron wissen, dass sie auf der englischen Bierlandkarte nicht gerade an einem Hotspot leben. Auch wenn London in etwa fünf Autostunden zu erreichen wäre, wirkt es hier mindestens eine Weltreise weit entfernt. Für die beiden war Wegziehen aber trotzdem niemals eine Option. Eine Entscheidung, die aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage nicht selbstverständlich ist. Wenn man hier wohnen bleiben will, muss man sich die Jobs manchmal selbst erfinden. Die Region war früher geprägt von Fischfang und Bergbau. Beides nicht gerade zukunftsträchtige Wirtschaftszweige, die ein sorgenfreies Auskommen versprechen. Heute arbeitet deshalb ein Großteil der Bevölkerung im Tourismus. Wenn aber nicht gerade Saison ist, kann es schwierig werden einen Job zu finden. Und wer von vorne herein nicht im Tourismus arbeiten will, muss sich erst recht was ausdenken.

Passenderweise begann auch die Geschichte von Verdant 2014 in einem Steinbruch. Dort stand ein ausrangierter Schiffscontainer, den die Heimbrauer zu ihrem Versuchslabor umgebaut hatten. Sie wollten die Biere brauen, die sie auch gerne tranken, und waren inspiriert durch New England IPAs aus Amerika. Für Adam und James bietet dieser Stil unendlich viele Möglichkeiten und ihr selbsternanntes Ziel war es, diese zu erkunden. So entstanden die ersten Rezepte. Vom positiven Feedback beflügelt entschieden Adam und James, ihre Spielereien ernster zu verfolgen und gründeten Verdant. Im Jahr 2016 stieß Richard White dazu und das Team war komplett.

Ihre Biere beschreiben sie selbst als hopfenbetont, ungefiltert, bitter und immer vegan. Neben Aroma und Geschmack räumen sie auch dem Mundgefühl einen besonders hohen Stellenwert ein. Ein Bier mit Hopfen vollknallen kann jeder. Aber um ein wirklich exzellentes Bier zu brauen, bedarf es noch viel mehr. Es mussten einige Stellschrauben gedreht werden, bevor sie ihrem hohen Anspruch in dieser Hinsicht gerecht wurden. Zu Beginn züchteten sie noch ihre eigenen Hefestränge, mussten aber feststellen, dass das allein fast schon eine Vollzeitbeschäftigung ist, die sie zu sehr vom Brauen ablenkte. Deshalb entschieden sie, Trockenhefen zu verwenden und experimentierten viel damit. Die meisten ihrer Biere werden heute mit London Ale 3 und US 05 fermentiert. Neben der Hefe ist auch das verwendete Wasser für die  angenehme Konsistenz von großer Bedeutung. In großen Städten müssen die Brauer viel anstellen um sauberes Wasser zu bekommen. IPAs brauchen in der Regel weiches Wasser mit mittleren- bis hohen Salzgehalt. Glücklicherweise erfüllt das Wasser in Cornwall diese Voraussetzung, sodass auf eine komplizierte Aufbereitung verzichtet wird.

Mittlerweile sind sie so etwas wie Experten für vollmundige, trübe und fruchtige IPAs geworden, die durch ausgesprochene Tropenfruchtaromen bestechen. Die Biere sind in England auch deshalb so beliebt, weil die Trinkbarkeit nie aus dem Fokus gerät. So sind die Feinschmecker begeistert, weil sie sich über spannende vielschichtige Biere freuen - und alle anderen können einfach Spaß am Trinken haben. Verdant möchte ihr Bier nicht ausschließlich für Experten brauen, sondern auch alle anderen Biertrinker glücklich machen. Der Plan scheint zu funktionieren: Die Brauerei ist bei untappd gerade die am besten bewertete Brauerei in England. Wenn man drei Jahre nach dem ersten Sud bereits soviel erreicht hat, könnte man sich schon mal auf die Schulter klopfen. Aber nichts wäre weiter entfernt von der Realität. Denn zum einen ist der Erfolg den drei Brauern nicht zugeflogen, sondern das Ergebnis harter Arbeit und vieler gereister Kilometer. Während sich James und Rich um die Brauerei kümmerten, fuhr Adam auf so viele Bierfestivals wie es nur eben ging. Zum anderen ist Schulterklopfen einfach keine Eigenschaft, die man den Dreien so direkt zuschreiben würde.

Und zufrieden ist James als Chefbrauer auch immer noch nicht. Er entwickelt alle Rezepte unnachgiebig weiter, um ein immer noch besseres Ergebnis zu erzielen. Aufgrund seines ausgeprägten Perfektionismus  gibt er sich entsprechend skeptisch, dass dieser Prozess jemals abgeschlossen sein wird. Aber 90% Zufriedenheit wären vielleicht schon ausreichend. Wir können uns also freuen, dass da noch einiges auf uns zukommen wird. Langsam findet die Brauerei nämlich auch ihren Weg auf das Festland.

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