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Bamberg – Ein Paradies für Biertrinker

London, Kopenhagen, Amsterdam, Berlin? Alles tolle europäische Metropolen. Hier vibriert das Leben, Kultur und kulinarische Vielfalt sind einzigartig und weltweit bekannt. Seit einigen Jahren gehören auch die Bier-Szenen vor Ort zu den weltweit interessantesten. Immer mehr Craft Beer Brauereien, Shops oder Bars sprießen aus den Böden. Und man könnte sicherlich mehrere Tage in den Städten verbringen, um alle Locations besuchen zu können. Wichtige Reiseziele für Bier Enthusiasten.

Aber bei all dem internationalen Flair und der Menge an Möglichkeiten in den Metropolen, darf man eine Stadt in Deutschland nicht vergessen, die eigentlich die heimliche Haupstadt des Bieres ist: Bamberg. 

 „WTF?“ Werden viele Craft Beer Nerds nun denken. „Da bekomme ich doch noch nicht einmal ein hazy IPA“. Das stimmt vielleicht – wobei auch nicht 100%ig – aber dafür werden Bierfreunde in die großartige Welt der Lagerbiere entführt. Und diese Welt ist interessanter und vielfältiger, als mancher denken mag.

 

Craft Beer in Bamberg?

Diese Frage lässt das leidige Thema der Definition von Craft Beer wieder hochkommen. Sind nun alle Kleinstbrauereien in Deutschland, die nur ein Bier brauen, gleich Craft Brauereien? Ein klares Jein! Betrachtet man das Handwerk und den Ausstoß, also die Menge an Bier, die in der Brauerei gebraut wird, so kann sicherlich den Großteil der kleinen Brauereien als „craft“ bezeichnen. Aber es gehört mehr dazu, als nur das: Craft Brauereien sind in ihrer Haltung progressiv, innovativ und kreativ beim Bierbrauen und im Auftreten der Brauerei oder Marke. Sie schauen über den Tellerrand, brauen unzählige neue Biere im Jahr und lassen sich ungerne ihrer kreativen Freiheit berauben. Viele der kleinen und mittelständischen Brauereien in Deutschland  hingegen brauen zwar handwerklich auf hohem Niveau, aber bei ihnen steht die Tradition im Vordergrund. Unter diesen Gesichtspunkten, wird man in Bamberg eher weniger echte Craft Brauereien antreffen, dafür aber großartige traditionelle Brauereien mit sehr viel Geschichte, Genusskultur, viel Wissen und einer unglaublichen hohen Qualität. 

 

Warum gibt es in Bamberg so viele Brauereien?

Hätten wir die unwichtigste Frage geklärt und kommen nun zu den wirklich interessanten Fakten. 

Bamberg liegt zentral im Regierungsbezirk Oberfranken im Norden Bayerns. Oberfranken gilt weltweit als Region mit der höchsten Brauereidichte pro Einwohner. Und wer schon einmal nach Franken, bzw. Oberfranken gereist ist, weiß, dass das durchaus so sein kann und vermutlich auch sein wird. In fast jedem kleineren Ort in der Region befindet sich mindestens eine Brauerei, die dort auch schon einige Jahre steht. So bieten sich Wander- oder Fahrradtouren perfekt als Brauereitouren an. Und Bamberg als zentraler Ort zum Starten und Wieder-Einkehren. 

Denn schon früher war Bamberg an einer wichtigen Handelsroute gelegen, so dass viele Menschen in und durch die Stadt fuhren. Diese Menschen wollten bewirtet werden und Bier war das wichtigste Getränk zu der Zeit. Viele Brauereien entstanden. Und die Franken, ein eher eigentümliches, aber durchaus Genuss-bewusstes Volk, waren stolz auf ihre Brauereien. Sie tranken viel und regional, da die schwache Infrastruktur der Region wenig Austausch zuließ. So musste quasi jeder Ort eine Brauerei haben, damit die Einwohner Bier trinken konnten. Das jahrelang angeeignete Know-How wurde von Generation zu Generation weitergegeben und mit Ausbau der Infrastruktur wurde auch der Ruf des hervorragenden fränkischen Bieres in die Welt hinausgetragen.

Leider wurde Bamberg auch während des 2. Weltkriegs nicht vor Bombenangriffen verschont, aber ein Teil der ungefähr 70 Brauereien von damals wurde verschont, oder schnell wieder aufgebaut, damit die Franken und Bamberger schnell wieder an ihr berühmtes Bier kommen konnten.

 

 

Eine Bamberger Spezialität: das Rauchbier

 Das berühmteste Bier der Stadt ist ebenfalls dafür verantwortlich, dass sich die Tradition hier so gehalten hat und bis heute vorhanden ist. Dass dieser Bierstil außerdem extrem polarisiert, trägt dazu bei. Das Rauchbier ist ein untergäriges Lagerbier, das mit Malzen gebraut wird, die über offenem Feuer gedarrt, also getrocknet, werden. Diese Methode erzeugt eine Note von feinem geräucherten Schinken oder Lagerfeuer. Will man so etwas im Bier? Zugegeben: die ersten Schlucke sind sehr ungewöhnlich und für viele ein No-Go, aber lässt man sich auf diesen Geschmack ein und probiert noch ein weiteres Seidla (so wird in Franken der 0,5-Liter Bier oder auch der 0,5l Bierkrug genannt) Rauchbier, und dann vielleicht noch ein weiteres, dann könnte es passieren, dass man irgendwann doch ein kleiner Fan dieses besonderen Bierstils wird. Heute gibt es noch zwei traditionelle Brauereien in Bamberg, die ausschließlich Rauchbier mit eigens hergestelltem Rauchmalz, produzieren. Die Brauerei Spezial der Familie Merz und die Brauerei Schlenkerla der Familie Trum. Letztere darf sich sicherlich als eine der berühmtesten deutschen Brauereien bezeichnen. Natürlich ist das nischige Rauchbier mit ein Grund dafür. Das „Aecht Schlenkerla Märzen“ gehört zu einem DER Klassiker. Es ist kastanienfarben bis braun, hat einen festen, leicht beige eingefärbten weißen Schaum. Der Duft ist, wie sollte es anders sein, intensiv rauchig. Speck, Schinken, angebranntes Buchenholz. Die Assoziationen sind vielfältig. Der Körper ist intensiv malzig, süß, aber nicht so süß, dass die rauchige Aromatik harsch im Mund bleibt, sondern perfekt ausbalanciert mit einer knackigen Bitterkeit, die passt. Eine Herausforderung, aber eine, die in Erinnerung bleibt und die man erneut meistern möchte. Das Schlenkerla Märzen ist für viele eine kleine Mutprobe – eine die sich lohnt.

Wer es etwas entspannter angehen, aber dennoch in den großartigen Genuss eines Rauchbiers kommen möchte, dem seien die Biere der anderen Rauchbierbrauerei, Brauerei Spezial, ans Herz gelegt. Hier sind die Biere nicht ganz so extrem rauchig. Kastianienbraun ist das reguläre Lager, hier ist es weniger Schinken, als vielmehr ein Lagerfeuer am Sommerabend, das einem beim Trinken in den Sinn kommt. Und das Wichtigste bei diesem Rauchbier: man möchte direkt noch eine weitere Runde bestellen. Unglaublich süffig! 

Beide Brauereien bieten aber nicht nur ein Rauchbier an. Neben den Klassikern gibt es auch saisonale Spezialitäten wie Rauchbock. 

 

Mehr als Rauchbier

Bamberg ist bekannt für sein Rauchbier, aber das ist nicht alles. Neben den zwei erwähnten Brauereien, gibt es inzwischen wieder 11 weitere Brauereien in der Stadt. Jede hat ihren eigenen Charakter und Flair. Einen Besuch sind fast alle wert. Im Stadtteil Wunderburg ist es die Brauerei Mahr, die auch international einen guten Ruf genießt, aber durch einen schönen Biergarten und vor allem einer mehr als gemütlichen Bierstube mit Kaminfeuer besticht. 

Quasi gegenüber von Mahr’s Bräu ist die Brauerei Keesmann, die mit ihrem Pils einen der besten und süffigsten deutschen Vertreter dieses Bierstils braut. 

Von der einen in die andere Tür stolpern kann man nach dem Besuch der Brauerei Spezial. Denn auf der anderen Straßenseite befindet sich die Brauerei Fässla mit ihrer urigen Wirtschaft und den süffigen Bieren.

Idyllisch in der Nähe des linken Regnitzarms gelegen, befindet sich Klosterbräu. Einen kleinen Fußmarsch stadtauswärts kommt man zur Brauerei Greifenklau mit einem romantischen Biergarten mit einem grandiosen Blick über die Stadt.

Brauereien, die erst in den letzten Jahren gegründet wurden und sich in die Riege der Tradition einreihen sind das Ambräusianum in der Nähe der Schlenkerla Wirtschaft in der Altstadt, das Brauhaus Zum Sternla, berühmt für die fränkische Spezialität Schäufela, braut seit Ende 2019 ihre eigenen Biere auch im eigenen Haus, Ahörnla Bräu plant dieses für die nähere Zukunft und das Brauhaus Landwinkel gilt als kleinste Brauerei der Stadt. Einzig die Brauerei Hopfengarten fällt etwas aus dem Rahmen der bereits vorhandenen Brauereien. Denn hier wird experimentiert und mit Bieren, die mit Eukalyptus, Chili oder Himbeere gebraut werden, stößt der Brauer nicht immer auf erfreute Gesichter. Denn das Reinheitsgebot ist in Bayern immer noch eines der wichtigsten Gesetze. Das merkt man auch in Franken immer wieder. 

Zwei weitere Bierprojekte nennen ihre Heimat ebenfalls Bamberg. Blech.Brut zählt zu einer der jungen Durchstarter der Craft Beer Szene in Deutschland. Gebraut werden vor allem Hopfen-betonte Biere wie IPAs oder Double IPAs. Abgefüllt wird in Dosen, die mit den tollen Design stets kleine Augenschmeichler sind. Die Braumanufaktur Gänstaller ist international schon länger bekannt. Nun braut das Familienunternehmen an zwei Orten und lässt ebenfalls in Dosen abfüllen. Der Fokus liegt bei Gänstaller primär auf klassischen Bierstilen, wie Kellerbier, Hefeweizen oder Helles

Aber natürlich gibt es in Bamberg nicht nur sehenswerte Brauereien, sondern auch die eine oder andere Gastwirtschaft mit großartiger und vielfältiger Bierauswahl, wie der Zapfhahn, oder das Pelikan. Und sollten alle Plätze belegt sein, so schnappt man sich am besten ein Wegseidla und stellt sich bei gutem Wetter und lauem Lüftchen auf die Brücken der historischen Altstadtinsel, die abends gefüllt ist mit Studenten, Musikern, Touristen und vor allem guter Stimmung. 

 

 

Zum Biertrinken auf den Keller 

Noch mehr original fränkische Bierkultur kann man auf einen der zahlreichen Bierkeller erleben. Ja, richtig gehört: Auf dem Keller. In Franken wurde das Bier zum lagern früher in angelegte Stollen und Lagerräume in kleinen Bergen und Hügeln gebracht. Dort konnten sie bei konstant kühlen Temperaturen reifen. Und damit das Bier nicht weit transportiert werden musste, hat man der einfachheitshalber den Biergarten auf die Bierkeller gebaut. So kann der Franke oder die Fränkin das Bier nicht nur maximal frisch genießen, sondern wird auch meistens mit einem schönen Ausblick belohnt. Und bei Hunger wird einfach die selber mitgebrachte Brotzeit ausgepackt und zum frisch gezapften Seidla verdrückt. Bayerische Gemütlichkeit! 

 

Raus aufs Land!

Zwei der schönsten Bierkeller Bambergs sind zweifelsohne die beiden der Brauerei Spezial und der nicht weit davon entfernte Wilde Rose Keller. Diese sollten bei jeder Reise nach Bamberg und vor allem bei gutem Wetter besucht werden. Was für ein Blick auf die Weltkulturerbe-Altstadt.

Viele weitere Bierkeller befinden sich im Umland Bambergs bei den zahlreichen anderen Brauereien. Man wird überrascht sein, wie schnell man bei einer Wanderung oder Fahrradtour bei der nächsten Brauerei angelangt ist. Absolut empfehlenswert sind Ausflüge in Richtung Norden in der Umgebung von Bad Staffelstein. Oder in den Osten, wo die großartige Brauerei Knoblach in Schammelsdorf sitzt, nach Köttensdorf zur Brauerei Hoh oder nach Merkendorf zur Brauerei Hummel oder Brauerei Wagner. Im Süden sind die Brauerei Witzgall in Schlammersdorf, Brauerei Lieberth in Hallerndorf oder Brauerei Roppelt in Stiebarlimbach absolute Probier-Tips. Im Westen Bambergs befinden sich neben der modernen Kult-Brauerei Zehender „Mönchsambacher“ auch Mühlenbräu Merklein in Stegaurach, die tolle Biere brauen. 

 Nur ein paar Namen, der vielen, vielen tollen traditionellen Brauereien in Oberfranken. Jeder echte Bierfan sollte mindestens einmal nach Bamberg reisen, um die dortige Bierkultur hautnah erleben zu dürfen. Und ganz sicher wird es nicht bei der einen Reise bleiben. Das können wir im Team Beyond Beer nur bestätigen. Bamberg und ganz Franken sind bei uns zu einem festen, jährlichen Reiseziel geworden. 

 

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