Double IPA – das India Pale Ale für Fortgeschrittene

Noch mehr IPA geht fast nicht. Das Douple IPA - auch Imperial IPA genannt - legt nochmal eine Schippe drauf. Diese Variante des India Pale Ale überrascht mit noch mehr Bitterkeit, mehr Hopfenaromatik und einem höheren Alkoholgehalt. Alles führt zu einem noch intensiveren Geschmackserlebnis.

Bierstil Fakten: Double IPA

• Aussehen: Intensives Gelb, Bernstein oder Orangegelb, manchmal auch golden. Je nach Interpretation trüb oder klar.
• Aromatik: Mehr Hopfen, mehr Alkohol, mehr Malz. Das Double IPA toppt das klassische IPA in jeder Hinsicht. Wahnsinnig fruchtig durch große Mengen an Hopfen. Imperial IPAs nach West Coast-Vorbild haben eine weitaus kräftigere Malzaromatik als angesagte Double New England IPAs.
• Alkohol: 7,5-9,5%
• Die Stil-Klassiker: Russian River Brewing Pliny The Elder, The Alchemist Heady Topper

Double IPA: Mehr Hopfen, mehr Alkohol – mehr Geschmack

Wie auch bei dem kleinen Bruder, dem IPA, steht bei einem Double IPA der Hopfen im Fokus. Idee dieses Bierstils, der historisch nicht belegt ist, sondern eine moderne Erfindung der Craft Beer Szene aus den USA ist, ist es die volle Aromatik noch krasser erscheinen zu lassen. Alkohol ist einer der wichtigsten Geschmacksträger beim Bier. Je mehr Alkohol, desto mehr Geschmack kann gebunden und entwickelt werden. Wenn dann auch noch mehr Aromahopfen – vorzugsweise aus den USA oder Neuseeland – in der Kalthopfung verwendet werden, entsteht ein wahre Geschmacksexplosion. Nicht selten variieren die Double IPAs zwischen 7% und 9% Alkohol. Mächtig, aber prächtig!

Eine Menge Varianten - Double West Coast IPA, Double New England IPA oder DDH DIPA

Wie bei den meisten IPAs Bierstilen gibt es auch beim Double IPA, oder wie die Beernerds es auch bezeichnen "DIPA" eine Menge Unterkategorien. Der Klassiker schlechthin ist das normale Double IPA, das im Westen von Nordamerikas seinen Urpsrung hat. Die Aromatik ist Zitrus- und Harz-betont. Mit Varianten, die in die Mango, Papaya oder Ananas-Richtung tendieren. Die Bitterkeit ist sehr ausgeprägt und der leicht süße und keksige Malzkörper mit feinen Karamell-Noten bildet ein Kontrast dazu. Ein kleiner Klassiker, der allerdings in Skandinavien und nicht in den USA gebraut wird ist das Nebuchadnezzar von Omnipollo. Eine DER Brauereien, die großartige DIPAs im West Coast Style brauen sind ohne Frage Sierra Nevada.

Noch mehr Intensität im Geruch bietet das DDH DIPA, oder double-dry-hopped Double IPA. Bei dieser Variante wird Aromahopfen nach dem Brauen entweder im Gärtank oder sogar im Lagertank zu zwei unterschiedlichen Zeitpunkten hinzugefügt - und später wieder entfernt. Bei den kühlen Temperaturen in den Tanks übertragen die für die Aromatik wichtigen Bestandteile der Hopfendolde, die Lupuline (ein gelbes pollenartiges Pulver), die Aromen noch besser, als bei hohen oder heißen Temperaturen. Die Bitterkeit ist präsent, allerdings nicht so extrem, wie bei dem normalen DIPA. 

New England Double IPA - die moderne Benchmark

Eine der neuesten Versionen ist das Double New England IPA, oder Double NEIPA. Auch hier wird der Hopfen bevorzugt – fast ausschließlich – im Kaltbereich hinzugefügt. Die Aromatik geht von Zitrus bis hin zu Tropenfrucht. Das Mundgefühl ist bei dieser Variante allerdings ein großer Unterschied. Es ist weich, samtig und die Bitterkeit kaum spürbar. Verwendeter Hafer und etwas Weizenmalz erzeugen mit den enthaltenen Proteinen eine feine cremige und saftige Konsistenz. Auch wenn der Alkoholgehalt im selben Bereich liegt, wie die Varianten, schmeckt man ihn nicht. Gefährlich, da der Bierstil wahnsinnig süffig und trinkbar ist. Die meisten jüngeren Brauereien und auch Kunden bevorzugen deswhalb diese Variante des Double IPA. In Deutschland sind es besonders Sudden Death, BrewHeart oder Blech.Brut bzw Atelier der Braukünste, die diesen Stil brauen.