New England IPA (NEIPA)
Seit ein paar Jahren sprechen in der Craft Beer Szene alle von New England IPAs. Diese haben ihre Wurzeln in der US-Ostküste und zeichnen sich durch ihre Trübung (Hazyness) und extreme hopige Fruchtigkeit aus. Dafür zuständig sind, neben riesigen Mengen an Hopfen im Dry-Hopping, auch die verwendete New England Hefen. Im Vergleich zu einem klassischen IPA sind NEIPAs schlanker im Malzkörper, stärker gehopft, fruchtiger und weniger bitter.
Bierstil Fakten: New England IPA / NEIPA
- Aussehen: Hellgelb bis orangegelb. Hazy, trüb, milchig.
- Aromatik: Wahnsinnig fruchtig. Sehr saftig. Eher süßlich und kaum bitter.
- Alkohol: 5-8%. Es gibt aber auch Double, Triple oder Session IPAs im New England-Stil.
- Der Stil-Klassiker: The Alchemist Heady Topper
The Haze Craze: Die kurze Geschichte des NEIPAs
Ein New England IPA ist einer der jüngsten Erfindungen in der Craft Beer Welt. Entwickelt hat es eine eine Brauerei aus dem Osten der USA: The Alchemist aus Vermont. Diese Brauerei ist insbesondere für das Heady Topper bekannt, das Anfang der 2010er zu einem absolute Hype in der Szene geführt hat. Das Bier wurde massivst mit Hopfen gestopft, so dass eine extreme Hopfigkeit und die krassesten Aromen entstanden sind, die man zu der Zeit in keinem anderen Bier der Welt schmecken konnte. Gründer John Kimmich hat sich jahrelang nur auf dieses Bier konzentriert und es bis zu Perfektion weiterentwickelt. Seine eigene Hefe, die über die Zeit entstanden ist, ist heute in leichter Abwandlung unter dem Namen "Vermont Yeast" bekannt.
Die Unterschiede American IPA und New England IPA
Das NEIPA, so die Kurzbezeichnung bei Nerds, unterscheidet sich insbesondere beim Mundgefühl und der Intensität von einem regulären American IPA oder West Coast IPA. Im Bier-Rezept findet sich ein höherer Anteil an Weizenmalz, das mehr Proteine in das Bier belässt, als Gerstenmalz. Man kennt es von einem Hefeweizen, das ebenfalls einen hohen Weizen-Anteil hat. Optisch wird dieses durch die prägnante Trübung deutlich. Auch Hafer und Hafermalz können bei einem NEIPA in größerer Menge verwendet werden. Sowohl Weizen, als auch Hafer lassen das Bier eine gewissen Cremigkeit und Weiche auf der Zunge erscheinen.
Die Hefe ist ebenfalls eine andere, als bei einem regulären IPA. Sie leitet sich von der oben erwähnten Vermont Hefe ab und lässt das fertige Bier trotzt Lagerung kaum klären. Deswegen spricht man auch häufig von "Hazy IPA".
Der auffälligste Unterschied ist allerdings die Hopfengabe. Ein NEIPA wird mit einer vielfachen Menge an Hopfen gebraut. Und zumeist wird der verwendete Hopfen eher nach dem Würzekochen hinzugefügt. Optimalerweise allerdings in Form des Dry-Hopping im Gär- oder Lagertank. Und die Kalthopfung wird nicht nur einmal vollzogen, sondern mindestens zweimal. Diess wird dann als Double Dry-Hopping (DDH) bezeichnet. Auch die Form des Hopfens ist anders, als üblich. Cryo Hops, Lupulin Pulver oder T90 sind die speziellen Verarbeitungsformen von Hopfen, die besonders für die Abgabe der Aromatik geeignet sind, denn sie sind hochkonzentriert und das wichtige Lupulin ist optimal gebunden.
Hier die Unterschiede zu anderen IPAs im Überblick:
- höherer Anteil an Weizen- und Hafermalz
- anderer Hefe-Stamm
- viel mehr Hopfen
- spezielle Hopfenformen
Aber wie schmeckt überhaupt ein NEIPA?
Ein New England IPA lässt einen kaum noch an ein Bier denken. Die Trübe und die intensive Aromatik unterscheiden sich extrem vom bekannten Bier. Zusammen mit dem weichen Körper denkt man eher an einen Fruchtsaft, als an Craft Beer. Typische Hopfensorten gibt es bei einem NEIPA nicht, allerdings werden weniger die europäischen klassischen Sorten verwendet, als vielmehr amerikanische oder auch Hopfen aus Neuseeland. Diese Sorten haben eine krassere Frucht-Charakteristik von Tropenfrucht, Zitrusfrucht, Trauben, Aprikosen, Pfirsich oder Kokosnuss.
Juicy, hazy - here you go!
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